Gangster No. 1

Redaktionskritik

Das Böse hat einen Klang. Der Klang zersplitternder Knochen, durchschnittener Kehlen und wimmernder Opfer lässt einen im Kinosessel erstarren. Aus Paul McGuigans ("The Acid House") Psychogramm eines wahnsinnigen Kriminellen, der im London der Sechziger zum Kopf eines Kartells, zum Gangster No. 1, aufsteigt, ließ der Verleih die brutalsten Szenen herausschneiden – zum Vorteil des Films, der neue Reize gewinnt. Äxte, die Schädel spalten, sieht man nicht länger, hört sie aber. Das Grauen liegt auf der Tonspur. Der Horror spielt sich im Kopf ab. <p> Liter von Kunstblut, eine düstere Optik, die finstere Miene von Paul Bettany oder der irre Blick von Malcolm McDowell in den Hauptrollen beeindrucken. Aber der Klang eines Körpers, der von einem Auto zerquetscht wird, verfolgt in den Schlaf. <p><i>Daniel Ramm</i> <p><b>Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie "Funny Games" und "Uhrwerk Orange" mochten.</b>